Remedy Entertainment: Hohe Verluste im 3. Quartal 2025 wegen "Firebreak" und Geschäftsmodell-Änderung
Hey Gaming-Fans,
Remedy Entertainment, die finnischen Entwickler, haben ihre Finanzergebnisse für das 3. Quartal 2025 veröffentlicht. Es war eine Zeit mit Rekord-Spieleverkäufen, aber auch mit einigen finanziellen Herausforderungen. Der Umsatz aus Spieleverkäufen ist zwar krass gestiegen, hauptsächlich durch digitale Einnahmen und den Erfolg älterer Titel, aber der schlechte Start ihres ersten selbst-veröffentlichten Spiels, FBC: Firebreak, hat zu einem ordentlichen Verlust geführt.
Von Juli bis September 2025 sind die Einnahmen aus Spieleverkäufen und Lizenzen auf 6,0 Millionen Euro gestiegen, ein gewaltiger Sprung von 0,8 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2024 – eine Versiebenfachung! Das ist echt ein Wendepunkt für Remedy, da Spieleverkäufe jetzt ein wichtiger Teil ihres Geschäftsmodells sind. Trotz dieses Umsatzwachstums sind die Gesamteinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent gesunken. Das liegt hauptsächlich an geringeren Einnahmen aus Entwicklungsgebühren von externen Publishing-Partnern. Der Umsatz ist von 17,9 Millionen Euro auf 12,2 Millionen Euro gesunken, und das operative Ergebnis ist auf -16,4 Millionen Euro eingebrochen.
Der Hauptgrund für diesen Verlust ist die enttäuschende Performance von FBC: Firebreak. Es war Remedy's erstes selbst-veröffentlichtes Projekt, ein ambitionierter Koop-First-Person-Shooter, der im selben Universum wie andere Remedy Spiele spielt. Das Spiel kam am 17. Juni 2025 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S raus und war direkt am ersten Tag im Xbox Game Pass und PlayStation Plus Extra/Premium verfügbar. Obwohl es im September ein großes Update namens "Breakpoint" gab, das Kernprobleme beheben sollte, blieben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Remedy hat daraufhin seine langfristigen Verkaufserwartungen angepasst und eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 14,9 Millionen Euro vorgenommen. Das bedeutet, dass der Großteil der aktivierten Entwicklungskosten und der damit verbundenen Verwertungsrechte abgeschrieben wurden. Diese Abschreibung hat das operative Ergebnis des Unternehmens auf -135,1 Prozent des Umsatzes für dieses Quartal gedrückt. Autsch!

Aber nicht alles ist schlecht. Die Einnahmen aus Alan Wake 2 sind im Vergleich zu den vorherigen Quartalen gestiegen. Das liegt unter anderem daran, dass das Spiel dank einer Partnerschaft mit Epic Games auf den chinesischen Markt gekommen ist und im Oktober in PlayStation Plus enthalten war. Auch der Hit Control aus dem Jahr 2019 hat positiv beigetragen, da Remedy die Publishing-Rechte Anfang 2025 übernommen hat und so neue Zielgruppen in aufstrebenden Märkten erreichen kann. Außerdem haben die Abo-Deals für FBC: Firebreak trotz schwacher direkter Verkäufe für einen kleinen, aber stetigen Umsatzstrom gesorgt.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 hat Remedy 18,2 Millionen Euro mit Spieleverkäufen und Lizenzen erzielt, eine Verfünffachung im Vergleich zu 3,6 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese machen jetzt 43 Prozent des Gesamtumsatzes aus, verglichen mit nur 9 Prozent vor einem Jahr. Das zeigt, wie schnell sich das Unternehmen von einem Auftragsentwickler zu einem Self-Publishing-Studio entwickelt. Diese neue Richtung birgt aber auch höhere finanzielle Risiken, wie der kostspielige Firebreak-Rückschlag zeigt.
Nach dem Quartal gab es einen Führungswechsel bei Remedy. CEO Tero Virtala trat zurück und wurde durch Markus Mäki als Interims-CEO ersetzt. Er wird sich darauf konzentrieren, die betriebliche Disziplin zu verbessern und für konsistentere Ergebnisse zu sorgen. Das Unternehmen hat sein Engagement für zukünftige Projekte bekräftigt. Control 2 und das Max Payne 1&2 Remake sind beide in voller Produktion, und ein neuer, noch nicht angekündigter Titel befindet sich in der Proof-of-Concept-Phase. Bleibt spannend!
Für die Zukunft erwartet Remedy einen Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr, rechnet aber für das Gesamtjahr mit einem weiteren negativen operativen Ergebnis. Die langfristige Strategie des Unternehmens ist weiterhin ehrgeizig: Bis 2027 will man den Umsatz von 2024 verdoppeln und eine EBITDA-Marge von 30 Prozent erreichen. Das zeigt, dass das Unternehmen an die Rentabilität von eigenen IPs glaubt.